Zukunftstag sächsischer Frauen*- und Gleichstellungsprojekte
Der Zukunftstag sächsischer Frauen*- und Gleichstellungsprojekte findet seit 2013 traditionell im Sommer an unterschiedlichen Orten in Sachsen statt. 2013 wurde er von der damaligen Landesstelle für Frauenbildung und Projektberatung in Sachsen ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich organisiert. Ziel dieses Fachtags ist der Austausch zu wichtigen Themen der Gleichstellungsarbeit. Darüber hinaus soll die Vernetzung unter den sächsischen Frauen*-, Männer*- und Gleichstellungsprojekten gestärkt werden, die dezentral in Städten und Gemeinden wichtige Arbeit leisten.
Zielgruppe sind Mitarbeiter*innen in sächsischen Frauen*- und Männer*projekten, Gleichstellungsinitiativen, Organisationen mit den Tätigkeitsfeldern Frauenförderung, Diversity, Menschenrechte, Antidiskriminierung oder Interessenvertretung.
8. Zukunftstag Sächsischer Frauen*- und Gleichstellungsprojekte
Rückblick
2020 fand der 8. Zukunftstag Sächsischer Frauen*- und Gleichstellungsprojekte auf Grund der weltweiten Corona-Pandemie zum ersten Mal digital und bundesweit statt. Thema war aus gegebenem Anlass Gender und Corona – Feministische Krisenkompetenz nutzen!.
Die Covid-19-Krise wird als größte globale Krise seit dem zweiten Weltkrieg bezeichnet. Die Pandemie ist nicht nur eine Krise des Gesundheitswesens, sondern belastet alle Systeme der betroffenen Länder und birgt das Potential, große politische, soziale und ökonomische Schäden zu hinterlassen. Eine Pandemie betont im besonderen Maße alle sozialen Ungleichheiten. Anders als in bisher bekannten Krisen, wie z.B. der Wirtschaftskrise von 2008, sind Frauen* von der Covid-19-Pandemie im besonderen Maße betroffen, da sie mehrheitlich sowohl systemrelevante Berufe ausüben als auch den Großteil unbezahlter Kinderbetreuung und Angehörigenpflegearbeit leisten. Durch die Pandemie haben Frauen* weniger Zugänge zu wichtigen Versorgungssystemen, sind mehr von Gewalt betroffen und sind in ihren Möglichkeiten der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe erheblich eingeschränkt. Je marginalisierter die Betroffenen, desto größer die Ungleichheiten. Feministische Allianzen auszubauen und zu pflegen ist also wichtiger denn je.
Im Rahmen des Zukunftstages konnten wir wieder Raum schaffen für Begegnung, Anerkennung und Austausch, um neue Kräfte für unsere Arbeit als Frauen* für Frauen* zu mobilisieren.
2019 fand der 7. Zukunftstag Sächsischer Frauen*- und Gleichstellungsprojekte im Begegnungszentrum Markkleeberg in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Markkleeberg und dem Begegnungszentrum Markkleeberg zum Thema Frauen*- und Gleichstellungspolitik im Wahljahr 2019 statt.
2019 wurden in Sachsen im Rahmen der Landtagswahlen die politischen Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Die Rolle politischer Mehrheiten konnten wir in der letzten Legislaturperiode beispielsweise am Scheitern eines modernen Gleichstellungsgesetzes, aber auch am Ausbau der Landesförderung im Gleichstellungsbereich oder dem Beitritt Sachsen zur Koalition gegen Diskriminierung sehen. Mit Pegida und der AFD sind zudem rechtspopulistische Positionen erstarkt, die explizit Gleichstellungs- und Vielfaltspolitik in das Zentrum ihrer politischen Angriffe stellen. Dies beeinträchtigt schon jetzt die Arbeit von Projekten und lässt angesichts hoher Wahlprognosen drastische Einschnitte für die zukünftige Arbeit befürchten. Gleichzeitig gibt es viele Aktionen und Netzwerke, die sich für Frauen* und feministische Anliegen stark machen, wie z.B. Wahlaufrufe, Frauenwahllisten oder den Frauen*Streik.
Am Zukunftstag wollten wir gemeinsam überlegen, wie wir auf rechtpopulistische Herausforderungen antworten und für eine geschlechtergerechte und vielfältige Gesellschaft in den Kommunen und auf Landesebene eintreten können.
In der Dokumentation zum 7. Zukunftstag können Sie die wichtigsten Ergebnisse nachlesen.
2018 fand der 6. Zukunftstag Sächsischer Frauen*- und Gleichstellungsprojekte im Landratsamt Bautzen in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Bautzen und der Fraueninitiative Bautzen e.V. statt. Passend zum Ort des Zukunftstages war das Thema Frauen! Macht! Kommune! Frauen in der Kommunalpolitik. In der Diskussionsrunde „Verwaltung und Zivilgesellschaft im Gespräch – Was tragen Frauen dazu bei, dass Kommunen attraktiv sind?“ fand ein erster Einstieg ins Thema statt. Weiter gearbeitet wurde dann an verschiedenen Thementischen zu Fragestellungen rund um Lobbyarbeit, Vernetzungsmöglichkeiten oder Engagement in Gewerkschaften. In der Dokumentation zum 6. Zukunftstag können Sie die wichtigsten Ergebnisse nachlesen.
2017 fand der 5. Zukunftstag Sächsischer Frauen*- und Gleichstellungsprojekte im Haus der Vereine in Frankenberg in Kooperation mit dem Frauennetzwerk Mittelsachsen statt. Thema des Zukunftstag war Frauen*projektarbeit im ländlichen Raum Sachsens. Dazu konnten mit Prof. Beetz von der Hochschule Mittweida und Nicole Thies von DaMigra zwei versierte Referent*innen zu den Themen Vereinsarbeit im ländlichen Raum und Arbeit von und für geflüchtete Frauen* gewonnen werden. Diese Themen konnten in Arbeitsgruppen weiter diskutiert und auch die Bereiche Nachwuchsgewinnung, Generationenwechsel und Öffentlichkeitsarbeit vertieft werden. In der Dokumentation zum 5. Zukunftstag können Sie die wichtigsten Ergebnisse nachlesen.
2016 fand der 4. Zukunftstag der Sächsischen Frauen*- und Gleichstellungsprojekte im FrauenBildungsHaus Dresden statt. An diesem Tag wurde das neue sachsenweite Veranstaltungsportal ‚GenderKalender‘ vorgestellt, das an diesem Tag online geschaltet wurde. Dieser digitale Veranstaltungskalender bietet seit Juni 2016 die Möglichkeit, Veranstaltungen im Bereich Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen* und Männern*, Diversity, Frauen*- und Männer*bildung oder Antidiskriminierung online zu stellen, um so breiter Zielgruppen zu erreichen und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Alle interessierten Einrichtungen sind eingeladen, beim GenderKalender mitzumachen.
Zum Nachlesen und Weiterinformieren finden Sie hier
2015 fand der 3. Zukunftstag Sächsischer Frauen*projekte in der Lila Villa in Chemnitz statt und hatte den Schwerpunkt Politische Rahmenbedingungen und Ressourcen der Gleichstellungsarbeit in Sachsen. Zu Beginn wurde die aktuelle Fördersituation im Freistaat Sachsen dargestellt. Am Nachmittag wurden in einem kreativen und kritischen Prozess konkrete Handlungsempfehlungen zu verschiedenen Themen im Bereich Gleichstellungsarbeit erarbeitet. Konkrete Fragen und Wünsche an die Landespolitik konnten im Anschluss der Gleichstellungsministerin des Freistaats Sachsen, Petra Köpping, übergeben werden. In der Dokumentation zum 3. Zukunftstag können Sie die wichtigsten Ergebnisse nachlesen.
2014 fand der 2. Zukunftstag unter dem Titel Und sie bewegt sich doch?! 25 Jahre ostdeutsche Frauenbewegung – Rückblicke und Ausblicke in der Frauenkultur in Leipzig statt. Die heutigen Frauenprojekte in Sachsen gründen auf eine reiche Tradition, denn bereits in der DDR der 1980er Jahre gründeten sich zahlreiche informelle Frauengruppen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Situation der Frauen in der staatsozialistischen Gesellschaft kritisch auseinandersetzten. Diese Gruppen bildeten die Basis für die Mobilisierungen von Frauen in der Umbruchszeit 1989/90. In den 1990er Jahren entstand dann eine bunte Landschaft aus Frauenprojekten. Doch was ist aus den damals formulierten Zielen und Ansprüchen geworden? Wo und wer ist die nächste Generation, die die Projekte weiterträgt? Nach einem Impuls-Vortrag der Historikerin Jessica Bock zur Geschichte sächsischer Frauenprojekte tauschten sich die Teilnehmerinnen über diese Fragen in einem World Café aus. In der Dokumentation zum 2. Zukunftstag können Sie die wichtigsten Ergebnisse nachlesen.
2013 fand der erste Zukunftstag in Form einer Zukunftswerkstatt mit 13 verschiedenen Frauenprojekten im FrauenBildungsHaus Dresden statt. Nach einer Stärken- und Schwächenanalyse der Arbeit in den einzelnen Projekten und der Gleichstellungsarbeit in Sachsen hatten die Teilnehmerinnen in einer Utopiephase die Möglichkeit Ideen für die zukünftige Arbeit der sächsischen Frauenprojekte und –vereine zu entwickeln. Nach der Utopiephase wählten die Teilnehmerinnen die Ideen aus, die ihnen besonders wichtig erschienen und arbeiteten in Gruppen an der Umsetzung ihres gewählten Projekts. Durch diese Netzwerkarbeit entstanden Synergieeffekte, die im kommenden Jahr fortgeführt werden konnten. In der Dokumentation zum 1. Zukunftstag können Sie die wichtigsten Ergebnisse nachlesen.