Netzwerktreffen für Multiplikator*innen in der Arbeit mit und für Frauen* mit Flucht- und Migrationsgeschichte
Im August 2017 entstand die Idee eines kontinuierlich arbeitenden Netzwerkes für die Arbeit mit Frauen* mit Flucht- und Migrationsgeschichte. Dahinter stand der Wunsch, sich regelmäßig über die Arbeit austauschen zu können und „nicht immer das Rad neu erfinden“ zu müssen. Vielmehr sollen Wissenstransfer organisiert, Eckpunkte und Standards für die Arbeit formuliert und gemeinsame Ressourcen gebündelt werden, um die öffentliche Sichtbarkeit und Wirksamkeit zu erhöhen.
Wir freuen uns, dass eine Projektförderung über die Richtlinie Integrative Maßnahmen des Freistaates Sachsen die Möglichkeit bietet, ein Netzwerk aufzubauen und zu koordinieren, das in Dresden beginnen und ab 2019 auch sachsenweiten Austausch ermöglichen konnte.
Auch für die Jahre 2021-2023 haben wir eine Förderung erhalten um diese wichtige Arbeit fortzuführen.
Rückblick – Die letzten Netzwerktreffen
Das 8. Netzwerktreffen fand 2023 in unkonventionellem Rahmen statt: Als Feministische Stadtrallye – 11. Zukunftstag meets 8. Netzwerktreffen.
Seit 2013 veranstalten wir jährlich den „Zukunftstag sächsischer Frauen*- und Gleichstellungsprojekte“ und seit 2017 das „Netzwerktreffen für Multiplikator*innen in der Arbeit mit und für Frauen* mit Flucht- und Migrationsgeschichte“ mit dem Ziel, regionale und überregionale Vereine, Verbände, Engagierte und Multiplikator*innen aus ganz Sachsen miteinander zu vernetzen und neue fachliche Impulse und Themen für die Gleichstellungsarbeit und rassismussensible Arbeit in Sachsen zu setzen. 2023 haben wir beide Formate zusammengebracht, um neue Netzwerke zu bilden und zu stärken und uns noch breiter mit den verschiedenen Themen auseinanderzusetzen.
Gleichstellungsarbeit und Arbeit für Vielfalt und Empowerment ist herausfordernd und manchmal mühsam. Wir wollten daher nach den von massiven Krisen geprägten letzten Jahren einen Raum für Kontakt, Vernetzung, Kraft und Freude schaffen – einen Nachmittag voller Begegnung und Inspiration.
Wir wollten etwas bewegen und wir wollten uns selbst und unsere Netzwekrpartner*innen und engagierte Frauen* bewegen. Gemeinsam begaben wir uns auf Entdeckungstour zu Dresdner und überregionalen Gleichstellungsprojekten, Initiativen mit und für Frauen* mit Flucht- und Migrationsgeschichte oder Frauen* of Color – zu Orten und Engagierten, die noch nicht alle kannten. Wir haben uns vernetzt auf der Spurensuche nach Orten der feministischen Auseinandersetzung.
Unser Motto lautete:
„Lassen wir uns nicht entmutigen und uns nicht den Spaß verderben. Lasst uns neue Kraft schöpfen, um uns mit neuen Ideen und neuen Verbündeten weiter für ein geschlechtergerechtes und rassismuskritisches Sachsen stark zu machen. Lasst Euch verwöhnen, spielerisch überraschen und seid gut zu Euch selbst und anderen an diesem etwas anderen Zukunftstag und Netzwerktreffen.“
Das 7. Netzwerktreffen des Genderkompetenzzentrums Sachsen für Organisationen und Initiativen, die mit und für Frauen* mit Flucht- und Migrationsgeschichte arbeiten, hat am 06. Oktober 2022 in Kooperation mit der Gleichstellungs-, Integrations- und Frauenbeauftragten des Landrats des Vogtlandkreises, Anett Gräf, colorido e.V., KARO e.V. und dem Bündnis gegen Rassismus – für ein gerechtes und menschenwürdiges Sachsen im Malzhaus Plauen stattgefunden. Im Fokus stand der Austausch über gender- und rassismussensible Perspektiven in der Migrationsarbeit im Vogtlandkreis.
Das Netzwerktreffen für Organisationen und Initiativen, die mit und für Frauen* mit Flucht- und Migrationsgeschichte arbeiten, hat am 02.12.2021 pandemiebedingt digital stattgefunden. Dabei haben wir in den letzten Jahren unterschiedliche regionale Schwerpunkte gesetzt. Nach Dresden, Bautzen und Chemnitz lag der regionale Schwerpunkt des 6. Netzwerktreffens auf dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Thematischer Schwerpunkt war das Thema Frauen* mit Flucht- und Migrationsgeschichte in Sachsen als Role models bzw. Vorbilder.
Anliegen des Netzwerktreffens war es, diese vielfältigen Stärken in den Blickpunkt zu rücken und danach zu fragen: Welche Frauen* mit Migrationsgeschichte haben euch beeindruckt in ihrem Wirken in Sachsen? Seid ihr selbst Vorbild für andere Frauen* mit Flucht- oder Migrationsgeschichte? Was sind oder waren eure Mentorinnen* of Color?
Das 5. Netzwerktreffen sollte ursprünglich in Chemnitz stattfinden. Aufgrund der Risiken und Einschränkungen im Zuge der Covid-19-Pandemie haben wir uns entschieden, das Treffen als digitale Videokonferenz durchzuführen.
Inhaltlich stand der Austausch über unterschiedliche Ansätze der Projektarbeit im Fokus. Die Stand Chemnitz konnte zumindest in den Projektvorstellungen und als teilnehmende Organisationen präsent sein. Zugleich wurde mit DaMigra – Dachverband der Migrantinnenorganisationen – ein Blick auf feministisch-migrantische Perspektiven auf Corona geworfen und sich über den Umgang und Best Practices in der Bewältigung der Herausforderungen der Pandemie ausgetauscht.
Am Nachmittag fand das dritte Treffen der AG Arbeit und Bildung geflüchteter Frauen* statt, die im Rahmen des Netzwerktreffens entstanden ist. Hier wurden gelungene Beispiele des Zugangs von Frauen* zum Arbeitsmarkt vorgestellt und Erfolgsfaktoren diskutiert.
Das 4. Netzwerktreffen fand in Kooperation mit dem Steinhaus Bautzen e.V., dem Thespis Zentrum und dem House of Resources Bautzen am 26.11.2019 in Bautzen statt. Verschiedene Projekte in der Arbeit mit geflüchteten Frauen* wurden vorgestellt. In einer Workshop-Phase wurde zu den Themen Gewaltschutzkonzept und Identifizierung von besonderer Schutzbedürftigkeit, Umgang mit Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen geflüchteter Frauen*, Empowerment und Selbstorganisation sowie zur Zusammenarbeit bei der Gesundheitsförderung geflüchteter Frauen* gearbeitet. Die Dokumentation des Netzwerktreffen finden Sie hier.
Für das Netzwerktreffen im November 2018 konnten wir Dr. Katherine Braun gewinnen, die an der Expertise „Integration von Flüchtlingen unter Gleichstellungsperspektive“ im Rahmen des 2. Bundesgleichstellungsberichts mitwirkte. Sie stellte die Expertise vor und gab einen Einblick in ihre Arbeit als Mitarbeiterin beim BMBF-Projekt „Willkommenskultur & Demokratie in Deutschland“. Im Anschluss konnten weiterführende Fragen bspw. zu konkreten Handlungsmöglichkeiten im Rahmen eines Workshops mit ihr diskutiert werden. Die Dokumentation des Netzwerktreffen finden Sie hier.
Das erste Treffen 2018 konnten wir am 26. Juni in Form einer Zukunftswerkstatt durchführen. Hierbei haben wir nicht nur die Zukunft des Netzwerkes betrachtet, sondern uns zugleich mit konkreten Themen in Arbeitsgruppen beschäftigt, die beim Treffen 2017 als wichtig benannt wurden. Diese waren Kommunikation mit Behörden, Gesundheitsversorgung, Bildung & Arbeit sowie Förderung und Finanzierung. Die Dokumentation des Netzwerktreffens finden Sie hier.
Mit dem Ziel eine gendersensible Perspektive in der sächsischen Flüchtlings- und Integrationsarbeit zu stärken, veranstalteten wir bereits im Sommer 2017 in Kooperation mit dem Ehrenamtskoordinator für Flucht & Asyl der Stadt Dresden ein Netzwerktreffen. Im Rahmen eines World Cafés tauschten sich die Teilnehmenden u.a. zu den Themen Verstetigung und Förderung von ehrenamtlichem Engagement, Stärkung der Perspektive von geflüchteten Frauen*, Verhältnis von Haupt- und Ehrenamt und Queere Geflüchtete aus.